Burial, Poststep, Future Garage

Nach dem Dub ist vor dem Dub: Denn der Post-Dubstep (der Einfachheit halber Poststep genannt) nach dem inoffiziellen Ende von Dubstep hat wieder die schnelleren und eleganteren Garage-Beats im Gepäck, die zu Dubstep-Zeiten zugunsten von Holzhammer-Härte und Bassgewobbel in den Hintergrund getreten waren (weshalb man Poststep vielerorts der Einfachheit halber auch als Future Garage bezeichnet).

Mysteriöser Produzent: Burial

Natürlich waren Garagebeats nie wirklich weg – man denke nur an das isolierte, fast schon wundersame Phänomen Burial, der sich bei seinem Debüt 2006 und vor allem bei seinem bis heute wichtigsten Release “Untrue” 2007 der Garage-Ästethik bediente. Er tat das  so schräg, mysteriös und einmalig, dass er damit zum Rolemodel der zwei zur Zeit angesagtesten Poststep-Protagonisten avancierte.

Der Klassiker: Burial mit “Archangel”

Der eine derzeit massiv gehypte Poststep-Star heisst James Blake, ist gerade mal 20 Jahre alt und gilt in der Szene als absolutes Wunderkind, obwohl er bis jetzt nur ein paar EP’s bei verschiedenen Labels herausgebracht hat, die aber Großes für sein Longplayer-Debüt im Februar erwarten lassen. Blake’ s Musik wirkt auf den ersten Höreindruck eigenartig, zwingt zu intensiverer Beschäftigung. Der klassisch trainierte Jungproduzent sampelt seine eigene Stimme, pitcht und verfremdet sie, spielt Klavier dazu. Er addiert sparsam gesetzte, minimale Beats, Rauschen; die Musik geht selten auf, transportiert eher verhaltene Melancholie als frenetische Gefühle.

James Blake: “Tell Her Safe”

Mindestens einmal pro Woche, lässt uns der andere junge Poststep-Protagonist, Pariah, im De:Bug-Interview wissen, verordne er sich Burials Untrue, denn dieser Release habe ihn, der zuvor Hardcorebands wie Minor Threat oder Youth Of Today hörte, auf “bisher unbekannte Weise berührt.” Das spezielle Burial-Flair ist den bisherigen Pariah-Releases auch anzuhören, was aber schön ist, da man erkennen kann, dass sich der Jungspund eher inspirieren liess, als Epigonentum zu betreiben. Damit hätte er wohl auch keine Chance gehabt bei seinem Stammlabel R & S Records. Wir sind gespannt auf die erste CD.

Pariah: “Crossed Out”

Ob Burial eine grosser Einfluss auf die neuen Werke von GD Luxxe war, entzieht sich meiner Kenntnis; ich nehme aber schon an, dass es da die eine oder andere Inspiration gegeben hat. GD Luxxe als GDX, Hans Platzgumer als Aura Anthropica – mit grossem Interesse beobachte ich, dass sich da ehrwürdige Veteranen und Freunde zusammengetan haben, um dem aktuellen Trend in der elektronischen Musik eine starke, individuelle Note hinzuzufügen. Gemeinsam mit Martin Sovenz aka Dibek betreiben sie das Label Phlox, welches mit eleganten, aber auch ziemlich deepen Releases erfreut. Check this out!

GDX: “Cayta”

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2 Antworten zu Burial, Poststep, Future Garage

  1. Maik schreibt:

    hi doc! kürzlich habe ich da einen wahrlich, für mich, eindrucksvollen flashigen MIX gefunden. two-sides a 25 min. – wüsste echt nicht wann ich vorher mal 2 25 min. tracks mit einem mal, ohne vorspultaste zu penetrieren, mit soviel fun durchgehört hätte. GREAT!
    bei dem sound fusionieren die styles (hip-hop, dub, minimal, vocal, soul… ?) und auf etwas schnellere passagen, folgen melodisch-langsame parts, in einen nie vorhersehbaren ‘freshen – geräusch-kulissen-wechsel’.
    http://www.e-q-x.net/news/releases/various-artists-equinox-presents-the-25th/

    auf der seite etwas weiter unten kannst du den mix in 320 kbps free runterladen.

    vielleicht wirklich paar minütchen zeit nehmen :D und das teil über anlage, in in fetten sound geniessen… hoffe kommt bei dir genauso gut an wie bei mir. :D
    peace und liebe grüsse, maik

  2. nachtstrom schreibt:

    das ist das schöne, dass die mixes immer weniger stilistisch limitiert werden, dadurch ist wieder viel mehr bandbreite und abenteuer möglich….

    danke für den tipp! saug ich mir heute gleich wenn ich heimkomm…

    liebe grüsse,
    dein doc

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